Mission accomplished

Andy Cuda, Patty Pon und Tutzi Runna in Mission Anegada 2012

Trotz widrigster Wetterverhältnisse in der Karibik, gelang es dem KdbF Karibik Team, die Mission „Tarpon from land“ zu erfüllen.

Auf der Hinreise wütete ein „thunderstorm“ über der Karibik, wobei sich Anegada (British Virgin Islands) im Auge befand. Daher und weil die lokale Flughafencrew (2 Personen mit gelassener Arbeitshaltung) bereits Feierabend beschloss, musste das Team auf  Tortola, der Hauptinsel (ca. 20 km vom Ziel) landen und übernachten. Kurz einen weiteren Flug für den Folgetag organisiert, ging es am nächsten Tag weiter und nach mehrmaligen Umkreisen der Insel mit einem Sportflugzeug, war auch schon der Flugplatz in Sicht. Bei diesem Regen landen nur KdbF-ler!!!

Anegada hat 300 Einwohner und sehr begrenzten Tourismus. Aufgrund dieses Umstandes kennt man nach einer Woche bereits 70% der Inselbewohner. Die Location „Lavendabreeze“ ist eine Topadresse und Fischen auf Barracuda, Haie, Blue Runner, Grouper, Rochen und ähnliches kann direkt von der hauseigenen Beach erfolgreich betrieben werden. Außer Tarpons – die halten sich auf der Südseite in den Flats auf. Jedoch war dort aufgrund der Wetterkapriolen das Wasser aufgewühlt und trüb. Kein Tarpon in Sicht.

Also wurde zwischenzeitlich mal Beachfishing betrieben – beginnend mit Popperfishing. Ausgerüstet mit Spinnruten und geflochtenen Angelschnüren mit 40-60lb, wurde bald die Unterdimensionierung bekannt. Patty Pon hatte einen Barracuda Biss, wobei die geflochtene wie ein 0,10 mm Vorfach durchtrennt wurde. Aufgerüstet mit Stahlvorfächern der Marke Großhecht, stellte sich auch dieses bald darauf bei Andy Cuda als zu schwach heraus. Folglich wurden die Megakabel aufgespannt, bei denen der eine oder andere Fisch auch dieses knackte, wenn er sich in der Schlaufe mit einem Zahn verhakte – denn das waren nicht normale Strandfische, sondern Kaliber der Sorte „Big Game Fishing“. Erschwerend kamen Korallenriffe im Abstand von 20-50 Metern hinzu. Andy Cuda war dabei der erfolgreichste Barracuda Hunter – wie der Kampfname besagt 🙂

Die erste Woche ergab folglich:

2 Ammenhaie mit 1,51 und 1,41 m

2 Barracuda 1,37 m – 1,07 m

1 Stachelrochen

1 Zitronenhai 1,08 m

diverse Bluerunner und Schwarzspitzenhaie (60-70 cm)

12-15 Bisse mit Schnur-/Stahlvorfachbruch – geflochtene Schnüre von 80 – 100 lb !!!! Unmöglich die Starts vom Riff abzuhalten. In Gesprächen mit Einheimischen könnte es sich um Haie allgemein (>2 m) handeln, bzw. Bullenhaie und Grouper. Für das nächste Mal ist eine Lösung anzustreben.

In der zweiten Woche besserte sich das Wetter allmählich und im Anschluß des abendlichen Canadian-Cola beschlossen Tutzi Runna and Patty Pon zum Hafen zu fahren, um die letzten Äußerungen zu überprüfen: „Tarpons hängen nachts am Hafen rum – im Scheinwerferlicht“. Kurz in den Jeep gehoppt und zum Hafen…..und da waren sie…trotz rauhen Windes….ganz an der Oberfläche…zurück zur Villa, Andy Cuda und Angeln an Bord und zurück zum Hafen. Gaaaaaaaaaanz ruhig bis zum ersten Wurf….Tutzi Runna im Redefluss ohne Luft zu holen und schon flog der erste Wobbler von Tutzi in die „Tarponherde“….und „BAAAMMMMMM“….“Fish on“(Originalzitat Tutzi)…..ein massiver Tarpon schraubte sich in die Luft, sah Tutzi in die Augen und pfefferte mit einer gewaltigen seitlichen Kopfbewegung den Wobbler Richtung Absender…nur 1 m neben der Köderschachtel….EIN ZEICHEN!!!! (Vergiss den Scheiss mit den Drillingen). Auch Andy Cuda hatte einen Biss auf Wobbler mit demselben Ergebnis. Twister und Bleikopfstreamer, sowie jede Art der Fliege wurden sträflich ignoriert. Darüber hinaus brachten sich die Tarpon an die Grenze des Lichts und der Wurfweite. Wer kann da ruhig sein und warten bis sie zurückkehren…richtig…NIEMAND.

Patty Pon entschloß sich nach erfolgtem „Wasserlesen“ und „Analyse des Geschehenen“ einen Köderfisch zu fangen. Anschliessend filetiert und an Owner 4/0 er Einzelhaken präsentiert, erfolgte ein Biss. Anschlag, Sprung, ausgeschlitzt. Fazit: Bremse zu stark im Sprung. Neue Taktik: Anschlag nach 2-3 Sekunden – dabei Rolle mit Hand blockieren und gerade nach hinten anschlagen – Bremse selbst sehr leicht eingestellt. Dies vor Augen erfolgte bald der zweite Biss…eins, zwei, drei…..Anschlag….BUMMM1, BUMMM2, BUMMM3….und schon flog der Tarpon aus dem Wasser…diesmal aber federte die Rute die Sprünge ab, dank der weichen Bremse. Nach weiteren Sprüngen und Fluchten ins Dunkle des Hafens, war es soweit, den Tarpon vorbei am Hafensteg Richtung „Landeplatz“ zu dirigieren. Dies gelang sehr gut und der Tarpon spielte toll mit. Die Landung an einem Ufer mit Vorsprung ist eine eigene Übung für sich. Unzählige Male schien der Tarpon am Ende seiner Kräfte und setzte trotzdem immer wieder zu Fluchten mit Sprüngen an. Nach einer gefühlten Stunde, bäumte sich der Tarpon nochmals auf und raste 40-50 m Richtung freies Meer…nun endlich war er genug erschöpft um die Maulklemme anzusetzen. Andy Cuda behielt die Nerven und setzte die Klemme tadellos….ein großer Ruck und unser erster „SILVER KING“ lag vor uns – 1,23 m – was für ein toller Fisch – das Tarpon Eis ist gebrochen nach 20.000 Flugkilometern!!!!

Da sich das Wetter nicht besserte, blieb die einzige Möglichkeit, den Tarpons am Hafen nachzustellen. Ergebnis der zweiten Woche:

– 5 Tarpons: 99 cm, 1,18 m, 1,23 m, 1,24m und 1,38 m

– 3 Barracuda: 1,08 m, 1,12 m, 1,18 m